Albert Heijn: Einzelhandel geplant mit OptiFlow
Das Vertriebsnetz von Albert Heijn ist komplex und umfasst 1.100 Albert Heijn-Filialen, 600 Gall & Gall-Geschäfte, 530 Etos-Standorte und sieben Home Shop Center. Um die Netzwerkdichte aller 2.237 angeschlossenen Filialen optimal auszunutzen, entschied sich der Einzelhändler für die Tourenplanungssoftware OptiFlow. „Das wäre mit unserer bisherigen Software nicht möglich gewesen,“ erläutert Martijn Beerepoot, Projektleiter Vertrieb und Transport. „Zum Glück können wir mit dieser flexiblen Cloud-Lösung auch die komplexesten Regeln und Restriktionen unseres Netzwerks berücksichtigen.“
Kontinuierlich wachsendes Netzwerk
Die Planung von Touren für ein umfangreiches Netz ist keine leichte Aufgabe. Vor allem, wenn das Netzwerk wie im Falle von Albert Heijn ständig erweitert wird. Ein Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit zwischen den BP-Tankstellen und den To Go-Shops von Albert Heijn: „Jeder Standort, ob klein oder groß, hat seine spezifischen Merkmale. Von Zeit zu Zeit erwerben wir bestehende Läden wie Van Deen. Das bedeutet, dass wir ständig in der Lage sein müssen, auf neue Situationen zu reagieren und uns anzupassen.“
Netzausbau erfordert flexible Tourenplanung
Laut Beerepoot erfordert das wachsende Einzelhandelsvertriebsnetz von Albert Heijn vor allem eine flexiblere Tourenplanungssoftware. „Obwohl es in unserem lediglich Betrieb darum geht, Waren von einem Ort zum anderen zu transportieren, stellen wir ziemlich hohe Anforderungen an die Software. Wir beliefern eine beträchtliche Anzahl an Standorten mit ihren eigenen Merkmalen, auf verschiedene Arten und in sehr spezifischen Zeitfenstern.“ So beliefert der Einzelhändler zum Beispiel die Filiale A zwischen 15 und 16 Uhr mit verarbeiteten Lebensmitteln, zwischen 20 und 21 Uhr mit frischen Lebensmitteln und dazwischen mit Tiefkühlkost. Darüber hinaus müssen lokale Beschränkungen berücksichtigt werden: Zu welchen Zeiten ist die Einfahrt in eine Stadt oder ein Stadtzentrum erlaubt? Mit welchem Lkw-Typ kann das Geschäft erreicht werden? „Mit einem großen Lkw kommt man nicht in das Zentrum von Amsterdam oder Gent. Man hat keine andere Wahl, als einen kleinen Kastenwagen einzusetzen. Das sind alles Vorgaben, die Sie bei Ihrer Planung berücksichtigen müssen“.
Tourenplanungssoftware trägt zur Prozesskontrolle bei
„Wir liefern die Planung an den Spediteur, der dann jeder Tour einen Fahrer zuweist. Unsere Abteilung arbeitet auf der Grundlage von Standorten und berücksichtigt daher, welche Fahrzeuge zu welchen Geschäften fahren dürfen. Einige Standorte werden zum Beispiel mit emissionsfreien Fahrzeugen beliefert.“ Beerepoot betont, dass der Einsatz von OptiFlow einen großen Schritt nach vorne in der Prozesssteuerung bedeutet: „Viele Transportabteilungen arbeiten immer noch hauptsächlich mit Excel. Das führt natürlich zu einem Single-Point-of-Failure innerhalb der Organisation, weil die Nutzung immer noch stark vom Wissen im Kopf eines Mitarbeiters abhängt. Durch die Wahl von OptiFlow haben wir eine integrierte und robuste Planungsanwendung. Im Idealfall möchten wir, dass so viele Aktivitäten wie möglich mit diesem Tool durchgeführt werden.“
Die Ergebnisse
Weniger Druck in den Verteilzentren
Eines der Ziele, die sich Albert Heijn mit dem Einsatz von OptiFlow gesetzt hat, ist die Glättung der Spitzen an den Verteilzentren, damit nicht alle Fahrzeuge zur gleichen Zeit ankommen und abfahren. Bisher versuchten die Planer, dies auf die bestmögliche Weise manuell zu erreichen. „Als Transportplaner können Sie einzelne Touren manuell etwas nach vorne oder hinten verschieben, wenn Spitzen auftreten. Das hat zur Folge, dass weniger gleichzeitige Abfahrten pro Stunde stattfinden. In der Praxis stellen wir jedoch fest, dass dies nicht die optimale Arbeitsweise ist.“ Gemeinsam mit den Expert*innen von PTV Logistics will Albert Heijn nun die Software so anpassen, dass die Abfahrten bei der Planerstellung gleichmäßig verteilt werden, sodass die Planer keine manuellen Anpassungen mehr vornehmen müssen.
Kontinuierliche Verbesserung der Tourenplanung
Albert Heijn strebt eine kontinuierliche Verbesserung der Planungsergebnisse an. Die Pläne werden nicht nur regelmäßig angepasst, sondern auch miteinander verglichen. Albert Heijn war einer der ersten Kunden, der die OptiFlow AI Technologie nutzte, um zu berechnen, mit welchen Parametern die besten Ergebnisse erzielt werden können. Mit OptiFlow DOE (Design of Experiments) kann zum Beispiel eine große Anzahl relevanter Konfigurationskombinationen auf intelligente Weise experimentell berechnet werden, um festzustellen, welche winzigen Anpassungen sich positiv auf die Planungsergebnisse auswirken. „Durch den Vergleich können wir auf das gewünschte Ergebnis hinsteuern.“
Auf Marktprobleme reagieren
Kontinuierliches Neuplanen und Vergleichen führt zu wertvollen Erkenntnissen, sagt Beerepoot. „Früher war die Arbeit getan, sobald man einen Plan vorlegen konnte. Jetzt hat man die Zeit, alternative Pläne gegeneinander abzuwägen“. Beerepoot weist darauf hin, dass Albert Heijn jetzt besser in der Lage ist, auf die Anforderungen des Marktes zu reagieren. Zum Beispiel, indem man den Mangel an Fahrern berücksichtigt: „OptiFlow ermöglicht es uns, eine Entscheidung zu treffen: Wähle ich den billigsten Plan? Wähle ich den Plan mit den wenigsten Kilometern und damit auch CO2-Emissionen? Oder wähle ich den Plan mit der geringsten Anzahl an Fahrern, auch wenn so eventuell ein paar zusätzliche Kilometer hinzukommen? Ich will damit sagen, dass man sich wirklich vorstellen kann, was man erreichen will.“
Fahrerwünsche berücksichtigen
Nicht nur die optimale Verplanung von Fahrern ist wichtig, sondern auch ihre Zufriedenheit. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, bei der Planung die Vorlieben der Fahrer zu berücksichtigen: “Die Fahrer bevorzugen es zum Beispiel, wenn sie zur Pausenzeit in der Kantine essen können und nicht irgendwo auf halber Strecke entlang der Autobahn. Deshalb schauen wir uns die Struktur einer Tour genau an und stellen die Pauseneinstellungen unserer Fahrer in OptiFlow so ein, dass sie ihren Vorlieben entsprechen. Es ist wichtig, dass wir einen Plan von hoher Qualität erstellen, sonst könnten sich unsere Fahrer entscheiden, für jemand anderen zu fahren,“ sagt Beerepoot. „Wenn die Fahrt von einem Distributionszentrum zu einer Filiale eine halbe Stunde dauert und man weiß, dass der Fahrer dabei im Stau stehen wird, dann muss man das in die Planung einbeziehen. Mit OptiFlow berücksichtigen wir die Verkehrsdaten, sodass wir diese Qualität gewährleisten können.“
Enge Zusammenarbeit
Sowohl während als auch nach der Einführung der Tourenplanungssoftware OptiFlow gab es eine gute und enge Zusammenarbeit zwischen den Parteien: „PTV Logistics ist ein großartiger und tatkräftiger Partner mit umfassenden Kenntnissen. Vor allem sprechen sie unsere Sprache.” „Es ist großartig, dass OptiFlow ständig weiterentwickelt wird. Alle zwei Wochen wird die Standardplattform um neue Funktionalitäten erweitert. Manchmal können wir als Kunde sogar Einfluss darauf nehmen, was entwickelt wird. Zum Beispiel wurde eine der Funktionen in OptiFlow auf unsere Anregung hin entwickelt, mit der Sie angeben können, wie viele Minuten nach Beginn der Schicht eines Fahrers eine Pause eingeplant werden kann. Dadurch wird verhindert, dass Pausen zu früh auf der Strecke eingeplant werden.“
Bereit für die Zukunft
Nach Ansicht von Beerepoot wird die Komplexität in unserer Gesellschaft weiter zunehmen. Als Beispiel nennt er Elektromobilität: „Bei Albert Heijn wollen wir eine Vorreiterrolle beim emissionsfreien Fahren einnehmen, aber wie können wir sicherstellen, dass Elektrofahrzeuge so effektiv wie möglich in unserem Einzelhandelsnetz eingesetzt werden? Das ist ein zusätzlicher Parameter, den man bei der Planung berücksichtigen muss.“ Darüber hinaus gibt es immer mehr standortspezifische Beschränkungen. „Zum Beispiel dürfen wir innerhalb des Rings großer niederländischer Städte keine Lkw mehr fahren, die ein bestimmtes Gewicht überschreiten. Das kann mit den Emissionen zusammenhängen oder auch mit der Tatsache, dass die Straßen das Gewicht buchstäblich nicht tragen können.” „Wir sehen also, dass sich die Gesellschaft schnell verändert, und die Software hilft uns, auf diese Veränderungen zu reagieren.“
Neue Algorithmen, mehr Rechenleistung
Die Durchführung all dieser Berechnungen in großem Maßstab erfordert mehr Rechenleistung als bisher. Deshalb investierte Albert Heijn in die Entwicklung stark verbesserter Algorithmen, die den Einsatz leistungsfähigerer Server ermöglichen. „In der Praxis läuft das auf den Einsatz von Super- Cloud-Computern und sehr spezifischen Algorithmen hinaus, die uns in viel kürzerer Zeit die gleichen oder sogar bessere Planungsergebnisse liefern.“ Die Netzplanung nimmt nun nicht mehr 220 Stunden, sondern nur noch einen Bruchteil dieser Zeit in Anspruch: „Jetzt können wir zehn- bis fünfzehnmal im Jahr einen neuen Plan erstellen, statt nur dreimal im Jahr. Letztendlich werden wir jede Woche einen neuen Plan haben. Diese kürzere Vorlaufzeit ermöglicht es uns, schneller zu handeln, Teilprobleme gleichzeitig zu lösen und zu prüfen, ob die KPIs korrekt sind. So können wir die Kosten pro Auftrag senken und die Auslastung unserer Fahrzeuge erhöhen.“
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